Figuration versus Abstraktion

Rolf Knie setzte sich schon immer über Trends hinweg. Diese kommen und gehen. Was bleibt ist die Basis: das handwerkliche Können. „Wer sich nicht bemüht, die Grundlagen des künstlerischen Berufs für sich, ausschließlich für sich alleine zu erarbeiten, wird auf die Dauer nicht Bestand haben. Man kann nicht einfach eine Idee in die Welt setzen, das reicht in der Kunst nicht.“ 
Dass sich dabei Rolf Knies detailverliebten Circusmotive und non-figurative Malerei nicht ausschließen, zeigen die Bilder aus den Jahren 2012 und 2013. Auch hier wieder der Moment des Zufalls, wenn die nackte, gewässerte Leinwand auf die Farbe trifft, welche Rolf Knie mit breitem Pinsel aufträgt oder in „Action Painting“-Manier aufspritzt. Im wahrsten Sinne des Wortes fließen die Bilder dahin, schaffen ihre eigenen Strukturen. Hier und da noch etwas mehr Wasser, um die Rinnsale am Laufen zu halten. 
Der Zufall kreiert abstrakte Formationen, in denen die majestätischen Circustiere oder die Clowns auf monumental wirkenden Säulen thronen. Für die meisterlich gemalten Miniaturen nutzt Rolf Knie ein Uhrmacherokular, das ihm ermöglicht, seine Motive akribisch genau wiederzugeben. Seine Bilder erhalten eine neue malerische Qualität.
„Es mag einfach sein, all die Leute, die einem gut gesinnt sind und ihre Sympathie offen zeigen, für neue Werke zu begeistern. Eine andere Sache ist es, die Skeptiker zu überzeugen, oder jene, die bisher kein Interesse an meiner Arbeit gezeigt haben. Ich freue mich immer wieder, wenn ich jemanden für meine Arbeit gewinnen
kann.“