

Rolf Knie setzte sich schon immer über Trends hinweg.
Diese kommen und gehen.
Was bleibt ist die Basis: das handwerkliche Können.
„Wer sich nicht bemüht, die Grundlagen des künstlerischen Berufs für sich, ausschließlich für sich alleine zu erarbeiten, wird auf die Dauer nicht Bestand haben. Man kann nicht einfach eine Idee in die Welt setzen, das reicht in der Kunst nicht.“
Dass sich dabei Rolf Knies detailverliebten Circusmotive und non-figurative Malerei nicht ausschließen, zeigen seine Bilder. Auch hier wieder der Moment des Zufalls, wenn die nackte, gewässerte Leinwand auf die Farbe trifft, welche Rolf Knie mit breitem Pinsel aufträgt oder in „Action Painting“-Manier aufspritzt. Im wahrsten Sinne des Wortes fließen die Bilder dahin, schaffen ihre eigenen Strukturen. Hier und da noch etwas mehr Wasser, um die Rinnsale am Laufen zu halten. Der Zufall kreiert abstrakte Formationen, in denen die majestätischen Circustiere oder die Clowns auf monumental wirkenden Säulen thronen.
Für die meisterlich gemalten Miniaturen nutzt Rolf Knie ein Uhrmacherokular, das ihm ermöglicht, seine Motive akribisch genau wiederzugeben. Seine Bilder erhalten eine neue malerische Qualität. „Es mag einfach sein, all die Leute, die einem gut gesinnt sind und ihre Sympathie offen zeigen, für neue Werke zu begeistern. Eine andere Sache ist es, die Skeptiker zu überzeugen, oder jene, die bisher kein Interesse an meiner Arbeit gezeigt haben. Ich freue mich immer wieder, wenn ich jemanden für meine Arbeit gewinnen kann.“
Die Werke von Rolf Knie haben etwas gemeinsam
Der Betrachter spürt die stark emotionale Bindung des Künstlers zu seinen Motiven.
Rolf Knie ist zu Beginn seiner Karriere als Clown aufgetreten, arbeitete im Zirkus oft mit Tieren, die farbig bunte Palette der Zirkuswelt beflügelte die Phantasie des jungen Artisten, lange bevor er die Malerei ins Zentrum seiner Arbeit stellte.
Es wäre aber zu einfach, Rolf Knie einfach einen "Zirkusmaler" zu nennen. Viel mehr gelingt es ihm in seinem vielschichtigen Werk, seiner grossen Liebe, der Zirkuswelt, ein Denkmal zu setzen. Es entstanden viele sehr typische Werke auf Chapiteau, der Besucher der Website darf sich freuen, nebst Serigraphien und Collagen auch wieder dem klassischen Rolf Knie zu begegnen.
Die Passion, die Leidenschaft von Rolf Knie ist der Zirkus
Die Vita zeigt vielfältigste Facetten und Stationen der Zirkuswelt auf; ist Knie doch hineingeboren in den kreativen Kosmos der faszinierenden Welt der Manege. Er gibt sich künstlerisch transparent und menschlich, eben authentisch.
Ob als Clown, als Akteur, als Schauspieler, als komödiantischer Protagonist in diversen Fernseh- und Theaterproduktionen oder seit elf Jahren als Initiator - gemeinsam mit seinem Sohn Gregory - vor dem Publikum des Winterzirkus’ „Salto Natale“ oder nunmehr im vierten Jahr als Produzent des Liebeszirkus’ „Ohlala“.
Rolf Knie lotet stets Grenzen aus. Er sucht den direkten Dialog zwischen Zuschauer und Betrachter und schafft stets Neudefinitionen seines Themas. Die Artisten, Akrobaten, die Clowns oder die exotischen Tiere, aber auch das eigene Erleben und nicht zuletzt das Leben in der Zirkuswelt finden Niederschlag in seiner bildnerischen Malerei. Er agiert als Künstler vor Publikum vergleichbar wie als Kunstschaffender vor der Leinwand.
So stellt sich die Frage, wie sich darstellende Kunst mit bildender Kunst vereinbaren lässt. Wie mag man den Begriff „Kunst“ manifestieren? Letztlich greift bei Rolf Knie alles ineinander. Ihm gelingt der Spagat, er changiert zwischen den Genres - empathischer und unmittelbarer mag und kann es nicht sein. Rolf Knies umfangreiches Werk mit Bildern, Skulpturen und Zeichnungen hat Eingang in namhafte Sammlungen gefunden. Ausstellungen im In- und Ausland bekräftigen seinen Erfolg und seine Position der der aktuellen Kunst.
Wie wurde ich Künstler
Im Circus fing alles an, auch in der Malerei.
Schon früh hat Rolf Knie Kontakt zu Künstlern, die ihn an die Malerei heranführen. Hans Falk beispielsweise, der den Circus Ende der 1970er über einige Jahre hinweg begleitet und das Leben auf den Tourneen dokumentiert, vermittelt ihm die Grundlagen des Zeichnens und Aquarellierens. Bereits Knies frühkindliche Zeichnungen zeugen von der überbordenden Phantasie eines jungen Menschen, der von abertausend magischen Dingen umgeben und angeregt ist. „Wenn es mir in der Schule langweilig war, entstanden Skizzen, die ich dann zu Hause beendete. Es brachte mir Unannehmlichkeiten ein, wenn ich mich mehr für meine Skizzen als für den Lehrstoff interessierte, den mir der Lehrer beizubringen versuchte.“
Seine Motive findet Rolf Knie vor den Treppen der Circuswägen oder bei den Stallungen der Pferde und den Käfigen der Löwen und Leoparden. Er beobachtet und porträtiert Clowns und Akrobaten kurz vor ihrem Auftritt. Auch technische Details von Seilen, Trapezen und Scheinwerfern oder Artistenequipments faszinieren Rolf Knie. „Mein Fokus wanderte über das gesamte Circusgelände. Ich malte ihn von innen und von außen, zu allen Zeiten. Ob kalt oder warm, sonnig oder windig, je nach Umgebung und Stimmung entstanden meine Bilder.“
Im Jahre 1980 verkauft Rolf Knie sein erstes Bild beim St. James’ Fine Art Cabinet in Zürich für 600 CHF. Das Aquarell von 1977 zeigt eine flüchtige, fast schon einsame Momentaufnahme weitab vom Trubel der Manege. Vor dem Verlagsgebäude der „Neuen Züricher Zeitung“ gastiert der Circus Knie. Hier und da ein paar Zelte, Gehege für die Tiere, dort auch die Unterkünfte der Artisten und Akrobaten. Idyllisch mutet die Szene an, bisweilen beruhigt und verlassen. Ein stiller, melancholischer Eindruck; zudem malerisch bemerkenswert präzise ausgeführt. Fast dokumentarisch und illustrierend. Die Reduktion zum einen, zum anderen die Fokussierung auf das Wesentliche. Man mag eine leise Impression gewinnen von der Stimmung, wenn der Vorhang fällt. Acht Jahre später ersteigert Rolf Knie eben jenes Bild im Rahmen einer Auktion zurück – zu einem Preis von 6000 CHF. „Es ist wie die erste Freundin – man vergisst sie nie. Dies will man bewahren.“