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Hier entsteht
die Grundlage -
Meine Farbutensilien
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Originale Rolf Knie
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Retrospektive 2014
Wie entsteht ein Bild von Rolf Knie
Ein Bild entsteht lange vor dem ersten Pinselstrich.
Nur ich kann das alte Chapiteau auseinander schneiden. Ich darf mir keine Abfallstücke leisten.
Aus einem Chapiteau von 46m Durchmesser entstehen ca. 300 Bilder.
Diese alten Circus Zelte sind aus Baumwolle und wurden bis in die 70er Jahre hergestellt.
Heute sind alle aus Kunststoff... leider.
Aus einem Chapiteau von 46m Durchmesser entstehen ca. 300 Bilder.
Diese alten Circus Zelte sind aus Baumwolle und wurden bis in die 70er Jahre hergestellt.
Heute sind alle aus Kunststoff... leider.
Wenn ich mit dem Chapiteau arbeite, kommen mir viele, schöne Jugenderinnerungen.
Rolf Knie
Hier geht es zu den Original-Werken die im Verkauf stehen.
Bei Interesse senden wir Ihnen gerne den pdf Katalog zu.
Mail: info(at)rolfknie.ch
2020
Rolf Knie Ausnahmezustand Corona
Meine Gedanken
Corona -Covid-19- hat uns alle auf dem linken Fuss erwischt. Den einen gesundheitlich, den anderen wirtschaftlich. Der Shutdown ist gelockert, das kann sich die Schweiz leisten. Nicht zuletzt, weil wir ein vernünftiges, rücksichtsvolles Volk sind. Wir haben über Generationen gelernt Gesetze und Empfehlungen einzuhalten.
Das hat mich dazu veranlasst, kurz nach dem Ende des Shutdown, eine fröhliche Vernissage mit den Bildern, die in der Corona Zeit entstanden sind, zu veranstalten. ES SOLL KEINE NORMALE VERNISSAGE SEIN. Musik, Dudelsack-Formation, Künstler und Essen. Freier Eintritt. Die Lebensfreude die uns zum Teil genommen wurde soll, wie der «Böögg» in Zürich, verabschiedet werden. Mein Ratschlag für den Moment: Bleibe fern von negativen Menschen, sie haben ein Problem für jede Lösung. Viva la vida. Es lebe das Leben.
2018
Original auf Chapiteau
Weltweit einzigartig ist Rolf Knies Malerei auf Chapiteau. Dabei war es 1986 eher ein Zufall, durch den Rolf Knie zu seinem ungewöhnlichen Malgrund fand. „Ich saß im Freien, zeichnete, malte, und da ging mir das Papier aus. In meiner Ungeduld schielte ich zum Sattler hinüber, der sich in der Nähe mit Flickarbeiten am Zelt beschäftigte. Ich wollte unbedingt weiterarbeiten und so schnappte ich mir kurz entschlossen einen Zeltflick und stellte fest, dass ich damit gut bedient war. Das Stück ließ sich ganz phantastisch bearbeiten.“ Die Malerei auf Capiteaus ist ihm bis heute als Prestige und Alleinstellungsmerkmal seiner Kunst vorbehalten. Nicht selten sind die metallverstärkten Ösen, herunterhängenden Seile oder die aufgenähten Verstärkungen der Circuszeltplanen ein wichtiger Bestandteil der Arbeiten und bestimmend für die Gesamtkomposition. Sperrig, raumgreifend und unkonventionell lassen sich die Chapiteaus nicht in einen Bilderrahmen zwängen. Sie erscheinen vielmehr als Objektbilder mit ihrer dreidimensionalen Haptik. Genialer und unmittelbarer mag die Verbindung – die Einheit – zwischen Vita und Kunst nicht sein. Die Werke fungieren als Zeit- und Zeltdokumente gleichermaßen, als das Innere des Circus’. Authentisch und mit unnachahmlicher Intensität gibt Rolf Knie die Clowns und Tiere aufmerksam, echt und beseelt auf einem Stück Circuszelt wieder, in dem er selbst gearbeitet und als Clown vor das Publikum getreten ist. Er ist ein Stück vom Bild, als Künstler ein Spiegelbild seiner selbst. „Für einen Künstler ist es von Vorteil, nahe an seinem Objekt zu sein. Er soll nahe rangehen, die unmittelbare Nähe suchen.
Wenn ich auf einem Pferd saß, spürte ich jeden Muskel des Tieres, ich beobachtete es genau. Heute weiß ich: wenn ich die Umrisse eines Pferdes zeichne, dann muss die Linie so und so verlaufen, sonst lebt sie nicht. Die hautnahe Erfahrung ist ein unschätzbarer Vorteil. Körper, Situationen und Ausdruck – alles muss in eine Einheit gebracht werden. Wenn ich auf der Circusleinwand die Bilder meiner Jugend wieder hervorrufe, komme ich auch zu mir zurück.“ Der Artist wird zum Künstler, der Künstler wird zum Artisten. So schließt sich der Kreis.
2015
Rolf Knie's neuen surrealen, kubistische Werke
Traumhaft, unbewusst, absurd, realistisch, phantastisch...
Die Kompositionen der Farben, Kontraste, Linien, eng geometrische Formen, reale Abbildung von Gegenstände in einem Gemälde wieder zu finden ist die Kunst. Die verschiedenen Stile in einem und demselben Bild wieder zu finden sind Rolf Knie's neuen surrealistischen Kunstwerke.
2014
„Man muss sich beeilen, wenn man noch etwas sehen will. Alles verschwindet.“ Diese Worte stammen von Paul Cézanne. Damals selbstverständlich in einem anderen Zusammenhang, nur mögen sie auf die aktuellen „Weissen Bilder“ von Rolf Knie zutreffen. Während Ende des 19. Jahrhunderts die immer populärer werdende Fotografie die Berechtigung der bildenden Kunst in Frage stellte, sehen wir uns heute mit der Fortsetzung ein und desselben Themas konfrontiert. Digitale Bildbearbeitungen, permanente multimediale Verfügbarbeit, technische Innovationen als Gestaltungs- und Transportmittel.
Wo bleibt die Frage nach qualitativen, künstlerischen Grenzen und Möglichkeiten? Rolf Knies Antwort ist radikal.
Natürlich bleibt er dem Thema Circus treu. Auf der Leinwand zeichnet er mit Ölkreide seine „klassischen“ Motive. Malerisch bravourös umgesetzt, nur mag davon nicht viel übrig bleiben. Mit bis zu acht dünnflüssigen Schichten aus weißer Acrylfarbe „übermalt“ Rolf Knie seine Motive, welche zusehends verschwinden. Jede individuelle Handschrift verblasst. Was bleibt ist ein transparenter, nebliger Schleier, der die Sujets diffus verklärt.
Ein Angebot an den Betrachter: Entschleunigung, zur Ruhe finden, sich Auseinandersetzten. Nicht zuletzt: Hinsehen und Entdecken!
2013
Figuration versus Abstraktion
Rolf Knie setzte sich schon immer über Trends hinweg. Diese kommen und gehen. Was bleibt ist die Basis: das handwerkliche Können. „Wer sich nicht bemüht, die Grundlagen des künstlerischen Berufs für sich, ausschließlich für sich alleine zu erarbeiten, wird auf die Dauer nicht Bestand haben. Man kann nicht einfach eine Idee in die Welt setzen, das reicht in der Kunst nicht.“
Dass sich dabei Rolf Knies detailverliebten Circusmotive und non-figurative Malerei nicht ausschließen, zeigen die Bilder aus den Jahren 2012 und 2013. Auch hier wieder der Moment des Zufalls, wenn die nackte, gewässerte Leinwand auf die Farbe trifft, welche Rolf Knie mit breitem Pinsel aufträgt oder in „Action Painting“-Manier aufspritzt. Im wahrsten Sinne des Wortes fließen die Bilder dahin, schaffen ihre eigenen Strukturen. Hier und da noch etwas mehr Wasser, um die Rinnsale am Laufen zu halten.
Der Zufall kreiert abstrakte Formationen, in denen die majestätischen Circustiere oder die Clowns auf monumental wirkenden Säulen thronen. Für die meisterlich gemalten Miniaturen nutzt Rolf Knie ein Uhrmacherokular, das ihm ermöglicht, seine Motive akribisch genau wiederzugeben. Seine Bilder erhalten eine neue malerische Qualität. „Es mag einfach sein, all die Leute, die einem gut gesinnt sind und ihre Sympathie offen zeigen, für neue Werke zu begeistern. Eine andere Sache ist es, die Skeptiker zu überzeugen, oder jene, die bisher kein Interesse an meiner Arbeit gezeigt haben. Ich freue mich immer wieder, wenn ich jemanden für meine Arbeit gewinnen kann.“
2012
Bei Rolf Knie ist der Zugang zu den Clowns elementar und authentisch. „Die guten wie schlechten Erinnerungen erlauben mir heute, Clowns überzeugend zu malen. Ich weiß wie sie fühlen, weil ich einer von ihnen war.“
Mit seinen Darstellungen erkennt Rolf Knie mit feinem Spürsinn die menschliche Natur und berührt die Seelen. Er agiert als Meister der Psyche, weiß mit tiefgreifenden und tief empfundenen Werken die Herzen der Betrachter zu erobern. Hier kommt eine Kunst zum Ausdruck, die Rolf Knie als Kind und Artist erlernt und erfahren hat. Die Manege ist der Ort, wo aus Traditionen heraus menschliche Gefühle geweckt werden. Er versteht es zu vermitteln, was er anbietet. Seine Persönlichkeit agiert als Brücke zwischen den Bildern und deren Bewunderern.
Von klein auf hatte Rolf Knie eine große Liebe zu den Clowns, aber auch großen Respekt. „Ich war der Meinung, dass es eine gewisse Reife zum Clownsein braucht. Ein Clown ist sicher keiner, der den ganzen Tag herumblödelt. Er ist viel eher eine Art Philosoph und läuft keineswegs ständig mit seiner Pappnase umher. Zum Clownsein gehört eine Art Hintergründigkeit. Er ist sicher immer ein sehr sensibler Mensch, hat eine dünne Haut. Er ist verletzbar und deshalb geeignet, das Leben zu parodieren. Wie er das Leben handhabt – immer ist es zum Auslachen, aber nie darf es debil sein. Dies zu treffen, zum Auslachen ja, aber nie kränkend zu sein – das macht den Clown.“
2008
Die Collage ist eine eigenständige Facette im Oeuvre von Rolf Knie.
Der Künstler erfindet sich immer wieder neu und entwickelt sich permanent weiter. „Wenn ich etwas Neues sehe, dann muss ich es ausprobieren. Ich will ständig unterwegs sein.“ Genau so mag man sich die Situation vorstellen, als Rolf Knie 2008 zufällig im Fundus des Circus‘ Knie stöberte. Er stieß auf mehrere Holzkisten, die wahre Schätze in sich bargen: Werbeplakate und wertvolle Lithographien der 4. Generation der Circusdynastie. Die Drucke reichen zurück bis in die 1930er Jahre, sind Zeitdokumente von fast historischem Wert. Aus dieser Fundgrube konnte Rolf Knie nun aus den Vollen schöpfen. Die Collage, auch Klebebild genannt, entsteht durch das Übereinanderkleben von Materialien, wobei ein neues Ganzes geschaffen wird. Dabei können Zeitungsausschnitte, farbiges Papier, Bänder, Furnierstücke, Fotografien oder ähnliches verwendet werden. Rolf Knie zerreißt grob die Lithographien, Werbeplakate und ordnet die Fragmente neu auf der Bildfläche oder Leinwand an. Zum Teil stellt er unsere Sehgewohnheiten wortwörtlich auf den Kopf und negiert jegliche Tiefenräumlichkeit und Perspektive. Es existiert keine Unterscheidung zwischen Vorder- und Hintergrund, alle Details agieren autonom und gleichberechtigt neben- und miteinander.
Die Bildharmonien erzeugt Rolf Knie durch seine Zeichnungen, die die Motive zueinander in Beziehung setzen und verbinden. Er ergänzt die Darstellungen der Drucke malerisch oder integriert neue, eigenständige Bildfindungen. Die einzelnen Elemente der Collage erfahren eine innerbildliche Verschränkung. Das Paradoxe: Gegenständlichkeit und Bildraum werden hergestellt und dennoch im Moment der Wahrnehmung zerstört. Hier steht Rolf Knie in bester Tradition zu Pablo Picasso, dem Erfinder der „Papiers collés“. Sein Werk „Stillleben mit Rohrstuhlgeflecht“ aus dem Jahre 1912 ist als erste Collage in die Kunstgeschichte eingegangen und stellt ein Schlüsselwerk des Analytischen Kubismus dar.
Die Abkehr von einem fixen Betrachterstandpunkt; das Prinzip der Simultaneität; Einzelformen werden zueinander und zu ihrer Umgebung in vielfältige, rhythmisierende Beziehungen gesetzt; die Verwendung von Schrift im Bild – dies findet sich gleichsam in den Papierarbeiten von Rolf Knie.
1992
„Wenn ich im Sommer nach Mallorca ziehe und für meine Malerei eine neue Saison eröffne, dann suche ich fast aus Prinzip neue Grenzbereiche. Ich bin stets auf der Suche und ich weiß von Schritt zu Schritt nicht, was werden wird. Die Entwicklung von Moment zu Moment hält mich in meinem Beruf und fasziniert mich immer wieder neu.“ Absichtslosigkeit, Neugierde, Zufall eben. Serafin, Knies „guter Geist auf Mallorca“, erzählte im Jahre 1992 von einem mallorquinischen Maler, der seine Bilder mit Säure behandelte. Knie ließ der Gedanke nicht los und begann zu experimentieren. Ein wertvoller Prozess, war doch die „kniesche“ Kombination der Zutaten in dieser Mischung bislang unerprobt.
Zuerst erfolgt die Grundierung der Leinwand oder des Chapiteaus. Hierfür verwendet Rolf Knie satt durchtränktes und eingefärbtes Papiermâché, welches er grob auf dem Malgrund verteilt. Danach zieht er mit einem Pinsel direkt durch die Farbmasse. Das Papiermâché gibt der Farbe ihr pastoses Volumen und kann nun von der Säure angegriffen werden. Die Zusammensetzung der Säure ist bisweilen ein wohlgehütetes Geheimnis. Im Vordergrund stehen actio et reactio. So liegen Zerfall und Zufall nah beieinander. Ist die Konzentration der Chemikalie zu hoch, oxidieren die Bilder zu stark und werden regelrecht zerfressen. Die Farbschichten zerfallen zu Staub. Nichts bleibt von dem, was als Bildgedanke angedacht war. Unwiderruflich verloren. Der Begriff des Zufalls impliziert auch immer, dass es hätte anders kommen können. Die Unendlichkeit der Möglichkeiten überschreitet die Grenzen des Kontrollierbaren – der Zufall spielt sich neu ein.
Die Säurebilder von Rolf Knieberuhen auf der Eigendynamik der Materialien. Ist der chemische Prozess einmal in Gang gesetzt, lässt er sich nicht aufhalten. Das Bild bestimmt sein Schicksal selbst. Erst im Bild wird ersichtlich, ob ein kreativer Gedanke hält, was er versprach. Dass Rolf Knie gegenständlich auf die bewegten, dramatisch grundierten Leinwände eingeht, ist zu einer erkennbaren Technik geworden. Die charaktervolle Leinwand und die Figuren finden wie selbstverständlich zueinander. Rolf Knies Säurebilder sind ein kraftvolles Spiel zwischen Gestaltlosigkeit und Gestalthaftigkeit. Haptisch und sinnlich erfahrbar.